Stimmbildung

Die Stimme ist neben der äußeren Erscheinung das wohl einprägsamste Merkmal eines Menschen. Tatsächlich aber auch eins der am meisten vernachlässigten Organe, die wir täglich gebrauchen.
Dem neugeborenen Säugling steht der Stimmapparat in der Regel optimal zur Verfügung. So kann ein Säugling stundenlang schreien ohne stimmlich zu ermüden oder heiser zu werden.
Im Verlauf des Heranwachsens und der damit teilweisen Disziplinierung verlieren wir häufig diese Fähigkeiten. Das Schreien oder lautes Sprechen, wird oft als unangenehm oder störend empfunden. So gewöhnen wir uns einen beherrschten (nicht im Sinne von Beherrschung) Umgang mit der Stimme an, der teilweise zum Stimmkollaps führt. Dies geschieht durch eine Vernachlässigung der Muskulatur, also vieler Muskeln und Resonanzräume, die für den Gebrauch der Stimme eminent wichtig sind.
Das Ziel ist es nun, diese Muskulatur und alle für die Stimme wichtigen Resonanzräume durch körperliche und stimmtechnische Übungen zu reaktivieren. Der optimale Weg hierfür ist der über die Gesangsstimme. Hier wird das gesamte Spektrum der Stimme, vor allem in Bezug auf Muskulatur, Atmung, Tongebung und Resonatoren, optimal behandelt. Dies, gepaart mit der Sprecherziehung und Textbehandlung aus dem Schauspiel, führt schließlich zu einem optimalen Resultat. Hierbei lernen die Schülerinnen und Schüler mit ihrer Stimme umzugehen und entscheiden selbst, wie weit sie die Stimme entwickeln. Auf diesem Weg ergibt sich auch für die sehr stillen Schüler und Schülerinnen, die aber durchaus etwas zu sagen haben, die interessante Gedanken haben, die Möglichkeit, dass ihre Stimme gehört und sie selbst wahrgenommen werden. Das Spektrum reicht von deutlich gutem Sprechen bis hin zur Erarbeitung von Opernarien.