Laudatio für das Qualitätssiegel für exzellente berufliche Orientierung

Sven Weickert, Geschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg

„Kein Abschluss ohne Anschluss“!
An der Paul-Löbe-Schule in Reinickendorf ist das nicht nur ein theoretischer Gedanke, sondern täglich gelebtes Programm. Das Auditteam war beeindruckt, auf welch vielfältige Art und Weise die Schüler nicht nur auf den Schulabschluss, sondern vor allem auf das „Leben nach der Schule“ vorbereitet werden. Das schafft langfristige Bindungen. Im Audit war sehr auffällig, wie stark sich alle Beteiligten mit „ihrer“ Schule identifizieren. Bemerkenswert ist die Vielzahl an Schülerfirmen, die auch als echte Unternehmen auftreten und an denen sich interessanterweise alle Schülerinnen und Schüler der 9. und
10. Klassen beteiligen und erproben:
Mit „Pauls Fahrradwerkstatt“ und dem Fotolabor – um nur zwei Beispiele zu nennen – werden – sehr praktisch – Wirtschaftskenntnisse vermittelt und so der viel beschworene „Unternehmergeist“ schon sehr früh geweckt.
Schaut man sich den Begriff Unternehmergeist oder auch Unternehmertum einmal genauer an, so fällt schnell auf, dass er sich ja von dem Wort „unternehmen“ ableitet und somit von Aktivität geprägt ist. Unternehmer sind stetig auf der Suche nach Neuerungen und Verbesserungen. Sie erfinden jedoch nicht komplett neu, sondern sie erneuern bestehende Strukturen und Prozesse auf eine innovative und risikofreudige, aber auch pflichtbewusste und verantwortungsvolle Art und Weise. Unternehmer verlieren auch nie den wirtschaftlichen Aspekt aus den Augen. Somit legt die Schulleiterin Frau Rimpau mit ihrem Berufs- und Studienorientierungsteam den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft der Jugendlichen.
Neben dem – sehr praktischen – Erleben, dass „Geld in die Kasse kommt“, haben die Schülerfirmen einen weiteren positiven Nebeneffekt: die Haltung der Schülerinnen und Schüler zum schulischen Lernen verändert sich. Sie erleben, dass sie gelerntes Wissen auch schnell anwenden können. Das ist vor allem auch für die sogenannten „benachteiligten“ Schülerinnen und Schüler wichtig. Sie können so ihre individuellen Erfahrungen direkt in eine berufliche Orientierung übertragen. Beispielhaft sei hier die Förderung autistischer Kinder hervorzuheben.
Ebenso außergewöhnlich an der Paul-Löbe-Schule sind die intensive Vernetzung der Kolleginnen und Kollegen und der kollegiale Austausch untereinander. Auch das macht eine exzellente Berufs- und Studienorientierung aus!
In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch an die Paul-Löbe-Schule!